Weniger Arbeit, mehr Zufriedenheit: 2024 habe ich mich bewusst für eine bessere Work-Life-Balance entschieden. In diesem Beitrag teile ich, wie sich das auf meine Einnahmen ausgewirkt hat – und warum ich meine Entscheidung trotzdem nicht bereue.
Im vergangenen Jahr habe ich erstmals offen über mein Einkommen gesprochen. Ich finde, Gehaltstransparenz sorgt für mehr Lohngerechtigkeit. Außerdem können Berufseinsteiger:innen so erfahren, was realistische Verdienstmöglichkeiten sind. Der Artikel war einer der meistgeklickten Texte im vergangenen Jahr. Auch deswegen möchte ich regelmäßiger über meine Einnahmen sprechen.
In meiner Arbeit als freier Journalist setze ich auf drei Erlösquellen:
- Ich arbeite als Autor für verschiedene Redaktionen.
- Ich arbeite als Trainer und Berater für Medienunternehmen und Akademien.
- Ich verschicke zwei Newsletter: einen mit Job-Angeboten für junge Journalist:innen und einen mit neuen KI-Tools.
Über alle Erlösquellen hinweg habe ich 2024 etwa 110.000 Euro Umsatz gemacht. Knapp 70 Prozent der Umsätze sind über Seminare und Beratungen zusammengekommen. Meine Autorentätigkeit machte etwa 20 Prozent der Umsätze aus. Mit dem Newsletter habe ich etwas mehr als 10 Prozent der Einnahmen erzielt.
Interessant ist, dass der Anteil meiner Arbeitszeit für Autorentätigkeiten bei fast 40 Prozent lag. Diese Autorenleistungen wurden aber deutlich niedriger vergütet. Für Seminare und Beratungen konnte ich höhere Honorare aufrufen.
Abzüglich meiner Geschäftsausgaben habe ich im vergangenen Jahr etwa 88.000 Euro verdient. Dieser Jahresgewinn lässt sich mit dem Bruttogehalt bei Angestellten vergleichen.
Im Vergleich zu 2023 ist mein Gewinn um etwa 12.000 Euro gesunken. Weniger verdient habe ich, weil ich weniger gearbeitet habe: 2024 war mein erstes Jahr mit einer 4-Tage-Woche. Ich habe also etwa 20 Prozent weniger gearbeitet. Außerdem habe ich eine Sommerpause von Juli bis September eingelegt, um zu reisen.
Ich bin rückblickend sehr glücklich, mich für weniger Arbeit und mehr Zeit für Freund:innen, Familie und Hobbies entschieden zu haben. Längere Wochenenden und mehr Zeit zur freien Verfügung waren für mich persönlich mehr wert als der Umsatzrückgang. Deshalb werde ich auch 2025 meine 4-Tage-Woche beibehalten und eine Sommerpause planen.
Wenn auch du auch als Freiberufler:in im Journalismus arbeiten möchtest, findest du hier meine Tipps zum Berufseinstieg. Außerdem habe ich aufgeschrieben, wie du dein Honorar berechnen kannst.
Transparenz: Die Sprachmodelle GPT-4o und Gemini 1.5 Flash haben mich beim Formulieren dieses Textes unterstützt.