Logo Oskar Vitlif

Mobile-Reporting-Zubehör für Einsteiger:innen

Eine Person filmt mit einem Handy in einem Gimbal. Ich gebe einen Überblick zum wichtigsten Mobile-Reporting-Zubehör.

Für das Drehen und Schneiden mit dem Handy brauchst du das nötige Mobile-Reporting-Zubehör. Ich erkläre, welche Ausstattung du brauchst.

In meinen Mobile-Reporting-Seminaren bei Redaktionen, Akademien und Verbänden zeige ich, wie ich schnell und unkompliziert journalistisch mit meinem Handy arbeiten kann. Zum Beispiel, wenn ich auf einer Demo unterwegs bin, ein Unfall auf der Autobahn passiert oder ich in ein Unglück gerate, über das ich als Breaking News berichten soll.

Dafür brauche ich ein aktuelles Smartphone mit den passenden Apps und natürlich hilft das passende Zubehör, um die Produktionsqualität zu erhöhen. In diesem Artikel liste ich auf, welches Mobile-Reporting-Zubehör du für deinen Start in diesem Bereich brauchst.

Mobile-Reporting-Zubehör: Grundausstattung

Das wichtigste vorweg: Mobile Reporting geht auch mit kleinem Budget. In der Regel reicht das Smartphone völlig aus. Das passende Zubehör macht das Arbeiten mit dem Handy aber leichter. Die wichtigste Ausstattung bekommst du für weniger als 200 Euro. Das sind:

Powerbank

Drehen mit dem Handy zieht schnell viel Akku. Deshalb empfehle ich eine leistungsstarke Powerbank, die im Idealfall auch mehrere Geräte gleichzeitig laden kann. Das ist zum Beispiel die Anker 325 Power Bank.

Headset

Um zu hören, welchen Ton du aufnimmst und im Zweifel ein Mikrofon zu haben, was näher an deinem Mund ist, reicht ein normales Headset. Das kann auch das mitgelieferte Headset deines Smartphones sein. Mittlerweile sind auch Wireless-Headsets – wie AirPods oder GalaxyBuds – beliebt. Das funktioniert auch.

Selfie-Stick

Ein Selfie-Stick ist nicht nur beliebt bei Tourist:innen, sondern auch praktisch fürs Mobile Reporting. Denn mit einem kleinen Dreibein-Stativ am Ende des Selfie-Sticks wird daraus ein sehr leichtes und portables Mini-Stativ. Das kann dir dabei helfen ein ruckelfreies Bild aufzunehmen und im Zweifel auch mal mit dem Handy nach oben zu kommen, um über Köpfe hinwegzufilmen – zum Beispiel bei einer Menschenansammlung. Solche Selfie-Sticks gibt es für 20 bis 50 Euro. Ich empfehle zum Beispiel den Kimwood Selfie Stick oder den iKlip Grip Pro.

Werbevideo: Der iKlip Grip Pro im Überblick.

Mobile-Reporting-Zubehör: Mikrofon

Einwandfreier Ton ist in der Regel deutlich wichtiger als ein einwandfreies Bild. Wenn du in einer ruhigen Umgebung bist, reichen die eingebauten Mikrofone deines Handys völlig aus. Spätestens wenn es laut oder windig ist, empfehle ich aber ein externes Mikrofon zu verwenden. Je nach Anwendungsszenario kommen unterschiedliche Mikrofone in Frage:

Ansteck-Mikrofon (Lavalier-Mikrofon)

Für feste Interview-Situationen (wie z. B. O-Töne) in ruhiger Umgebung sind Ansteckmikros sehr praktisch. Das Mikrofon ist unauffällig und kann per Klemme an den Kragen der Gesprächspartner:in angebracht werden. Solche Mikrofone gibt es in unterschiedlichsten Preisklassen. In Onlineshops findet man sie ab einem Preis von 10 Euro. Von bekannteren Herstellern sind sie teurer. Ich empfehle ein Lavalier-Mikrofon mit USB-C (Android) bzw. Lightning-Anschluss (iPhone), um Adapter-Chaos zu vermeiden.

Sennheiser-Werbevideo zum XS Lav USB-C

Sehr bekannt in diesem Bereich sind das Rode SmartLav+ und das IK Multimedia iRig Mic Lav (beide nur Klinkenanschluss). Deutlich praktischer sind zum Beispiel für iPhones das Pixel MFi Lavalier Mikrofon oder das YOTTO Handy Mikrofon. Für Android-Geräte eignen sich beispielsweise das Saramonic Lavalier-Mikrofon mit USB-C, das YOTTO USB C Lavalier Mikrofon oder das Sennheiser XS Lav USB-C.

Handheld-Mikrofon (Reporter-Mikrofon)

Handheld-Mikrofone sind vor allem für Aufsager oder Interviews in lauten Umgebungen praktisch. Die Richtcharakteristik blendet Umgebungsgeräusche sehr schnell aus. Wichtig ist es nur, vergleichsweise nah mit dem Mund an das Mikrofon ranzugehen. Wer ein Reporter-Mikrofon fürs Handy sucht, landet in der Regel beim iRig Mic HD 2. Auch ich habe mit dem Gerät sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wer noch ein Mikrofon mit XLR-Kabel zu Hause hat, kann natürlich auch das verwenden und mit Hilfe eines iRig Pre HD mit dem Handy verbinden.

Atmo-Mikrofon

Eine weitere Möglichkeit, den Video-Sound aufzubessern, sind kleine Mikros (in der Regel Richtmikrofone), die ich direkt an meinem Ladestecker des Handys anschließe. Solche Geräte sind geeignet für Atmo-Aufnahmen oder Interview-Situationen, in denen ich nah bei der Gesprächspartner:in stehe. RØDE und ZOOM bieten Lösungen für Handy mit USB-C-Anschluss. Shure hat ein Äquivalent für Apple-Geräte.

Funkstrecke

Möchte ich Gespräche oder Aufsager aufnehmen, bei denen ich mehr als zwei Meter vom Handy weg bin, reichen die meisten Kabel nicht mehr aus. Hier müssen wir auf eine Funkstrecke zurückgreifen. Inzwischen gibt es davon auch viele unterschiedliche Angebote in verschiedenen Preisstufen. Ich kann zum Beispiel das Saramonic Blink 500 B3 (iPhone) bzw. B5 (USB-C), das RØDE Wireless GO II oder das Ponovo Lavalier Mikrofon Wireless (USB-C) empfehlen.

Mobile-Reporting-Zubehör: Licht

Bei Tageslicht können Handy-Aufnahmen sehr gut mit Aufnahmen größerer Kameras mithalten. Wird es dunkler, ändert sich das relativ schnell. Deshalb ist es wichtig, sich entweder eine helle externe Lichtquelle im öffentlichen Raum zu suchen (Schaufenster, Reklametafeln) oder ein Licht dabei zu haben.

Für den Einstieg reicht ein einfaches kleines Ringlicht, dass ich mir auf das Handy draufklemme. Solche gibt es online bereits für wenige Euro, reicht aber in der Regel nur aus, wenn das Motiv sehr nah vor der Kamera ist. Stehe ich weiter entfernt, brauche ich ein großes Kopflicht. Ich kann zum Beispiel das Godox LED6R Litemons RGB oder das Apture MC empfehlen.

Mobile-Reporting-Zubehör für Fortgeschrittene

Das bisher genannte Equipment ist schon eine ganze Menge. Nicht alles davon brauchst du direkt am Anfang. In der Regel reicht die Grundausstattung, ein externes Mikrofon und ein bisschen Licht völlig aus. Wenn du dich noch weiter professionalisieren möchtest, kannst du über ein Rig oder ein Gimbal nachdenken.

Rig

Mit Licht und externem Mikrofon kann das Handy schnell unhandlich werden. Deshalb setzen einige Mobile Reporter:innen auf Handys in einem Rig. Das ist ein kleiner Käfig fürs Handy, mit dem ich das Gerät stabiler halten und externes Zubehör befestigen kann. Shoulderpod bietet dafür beispielsweise das G2 an. Auch empfehlen kann ich das SmallRig All-in-One Video-Kit.

Gimbal

Fürs Filmen beim Sport oder allgemein bei größerer Bewegung der Kamera lohnt sich ein Gimbal. Das ist ein externer Stabilisator fürs Handy. Während solche Geräte in der Vergangenheit teuer waren, bekommt man sie heute teilweise schon für unter 100 Euro. Das bekannteste Angebot in diesem Bereich ist der DJI Osmo Mobile. Aber auch die Konkurrenz von Rollei oder ZHIYUN kann inzwischen gut mithalten.

DJI-Werbeclib: Der OM 4 im Überblick

Mobile-Reporting-Zubehör: Fazit

Du musst nicht viel Geld für dein Mobile-Reporting-Setup ausgeben. Das wichtigste Zubehör für dein Handy zum Fotografieren, Filmen und Schneiden gibt es für weniger als 200 Euro. Wenn du dich in diesem Bereich weiter professionalisieren möchtest, kannst du natürlich auch mehr Geld in die Hand nehmen.

Du möchtest ein Mobile-Reporting-Seminar bei mir buchen oder brauchst eine Beratung zu passendem Equipment? Schreib mir eine Nachricht bei Twitter oder LinkedIn.