Pocket-Alternativen im Überblick

Screenshot Karakeep

Pocket-Alternativen werden plötzlich zum Thema – denn der beliebte Dienst wird zum 8. Juli 2025 eingestellt. Für viele Nutzer:innen bedeutet das: Zeit, sich nach einem neuen Tool zum Speichern von Artikeln und Inhalten umzusehen. In diesem Beitrag stelle ich die besten Optionen vor.

Hier im Blog habe ich schon häufiger beschrieben, warum ich so gerne Pocket im Alltag nutze. Mit dem Tool speichere ich Artikel, Podcasts, YouTube-Videos ab, um sie später anzuschauen (oder auch nie wieder herauszukramen).

Nun wird der Dienst eingestellt: Am 8. Juli 2025 ist Pocket Geschichte. Die Mozilla-Entwickler:innen begründen das mit dem geänderten Nutzungsverhalten.

Die Art und Weise, wie die Menschen das Internet nutzen, hat sich weiterentwickelt, sodass wir unsere Ressourcen in Projekte lenken, die ihren Surfgewohnheiten und Online-Bedürfnissen besser entsprechen.

Bis Oktober haben Nutzer:innen Zeit, ihre gespeicherten Links zu exportieren. Wie das funktioniert, erklärt Pocket hier.

Wenn ihr auch Pocket-Fans seid, sucht ihr jetzt wahrscheinlich nach einer geeigneten Alternative. Ich stelle die wichtigsten Tools vor, die genau so funktionieren.

Neben den vorgestellten Lösungen ist es natürlich auch möglich, die Links im eigenen Browser, im RSS-Reader oder der präferierten Notizen-App abzuspeichern. Etwas übersichtlicher und einfacher ist es aber sicherlich mit einem dezidierten Tool.

Pocket-Alternativen: Kommerzielle Tools

Zunächst stelle ich euch einige Tools vor, die von Firmen oder einzelnen Entwicklern kommerziell betrieben werden. Die meisten bieten eine kostenlose Basisversion an, die für die meisten Anwender:innen ausreichen sollte. Wer die Entwicklung unterstützen möchte, oder mehr Funktionen braucht, kann ein kostenpflichtiges Abo abschließen.

Raindrop.io

Screenshot Raindrop.io

Raindrop.io ist eine Entwicklung des kasachischen Programmierers Rustem Mussabekov. Das Tool funktioniert in jedem gängigen Browser. Außerdem bietet Raindrop.io Apps für Android und iOS an.

Es gibt eine kostenlose Basisversion, aber auch ein Abo mit mehr Funktionen für 30 Euro pro Jahr.

Instapaper

Screenshot Instapaper

Instapaper setzt vor allem auf ein minimalistisches Design. Das Tool gibt’s schon fast so lange wie Pocket, seine Wurzeln reichen bis ins Jahr 2008 zurück. Ursprünglich hat Marco Arment es entwickelt. Wenn du früher Pocket benutzt hast, werden dir der Schnelllesemodus, die Anmerkungsfunktionen und die nahtlose Synchronisierung zwischen verschiedenen Geräten gefallen.

Das Premium-Abo kostet 60 US-Dollar im Jahr.

Readwise Reader

Screenshot Readwise Reader

Readwise Reader ist noch ein sehr junges Bookmarking-Tool im Markt. Momentan befindet es sich in der Betaphase. Im Gegensatz zu den meisten Apps zum späteren Lesen ist Reader für längere Lektüre und allgemeines Wissensmanagement gemacht. Das Tool importiert deine Links aus Pocket, Instapaper oder Kindle und verarbeitet auch PDFs, RSS-Feeds, Newsletter und sogar YouTube-Transkripte.

Nach einer kostenlosen Testphase kostet Reader 120 US-Dollar pro Jahr.

GoodLinks

Screenshot GoodLinks

GoodLinks wurde ausschließlich für Apple-Plattformen entwickelt. Die Software wurde von Ngoc Luu geschrieben, der das Programm unabhängig und ohne externe Unterstützung weiterentwickelt. Das Ziel war, ein „sauberes Leseerlebnis“ zu schaffen. Das heißt, dass die Software Unordnung von den Seiten entfernt und sich auf den Inhalt konzentriert. Die App legt auch großen Wert auf Datenschutz: Alles bleibt lokal oder in deiner iCloud.

Die App kostet einmalig 10 US-Dollar.

Pocket-Alternativen: Self-Hosting

Wer technische Vorerfahrung mitbringt, kann das Aus von Pocket auch dafür nutzen, ein Link-Management-Tool selbst zu hosten – zum Beispiel auf dem Homeserver oder einem VPS. Das verursacht zwar keine weiteren Kosten. Um die Wartung und Fehlerbehebung müssen sich Anwender:innen, wie bei allen Self-Hosting-Lösungen, aber selbst kümmern.

Karakeep

Screenshot Karakeep

Karakeep hieß früher Hoarder und ist wahrscheinlich die bekannteste Pocket-Alternative aus der Open-Source-Welt. Wer Pocket gewohnt ist, wird sich super schnell an die Bedienung gewöhnen. Die Oberfläche ist aufgeräumt. Außerdem bietet Karakeep automatisches Tagging mit KI an.

Linkwarden

Screenshot Linkwarden

Linkwarden wurde sowohl für Einzelpersonen als auch für Teams entwickelt. Das Tool ist mehr als nur eine Linksammlung, sondern hat auch starke Funktionen zum Sammeln, Organisieren und Archivieren von Webinhalten.

wallabag

Wallabag extrahiert den Inhalt eines Artikels und zeigt ihn in einer benutzerfreundlichen Ansicht an. Wenn du bereits ein Konto bei Pocket, Readability, Instapaper oder Pinboard hast, kannst du deine Daten in wallabag importieren.

Readeck

Screenshot Readeck

Readeck versucht, hinzugefügte Videos automatisch zu transkribieren. Weiteres Feature: Texte lassen sich gesammelt als E-Book exportieren. Das Tool ist bislang die jüngste Entwicklung in dieser Liste.

Pocket-Alternativen: Mein Fazit

Für mich war Pocket über Jahre hinweg ein treuer Begleiter – umso mehr hat mich die Nachricht vom Aus überrascht. Doch die Recherche hat gezeigt: Es gibt überzeugende Pocket-Alternativen, die genauso praktisch, übersichtlich und zuverlässig sind.

Einige bieten sogar neue Möglichkeiten, die ich vorher nicht vermisst, aber jetzt schätzen gelernt habe. Es lohnt sich also, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Der richtige Ersatz ist oft nur einen Klick entfernt.